Die Architektur von Vanoi ist sowohl hinsichtlich des Baustils, der benutzten Baustoffe und Bauweise sowohl innerhalb der Ortschaften als auch für die auf dem ganzen Gebiet verstreut liegenden ländlichen Gebäude einheitlich.
Diese lehnt sich stark an rein alpine Formen und Muster an. Die im Gebiet entstandene Formenvielfalt hat aber zu absolut originellen Ergebnissen geführt.
Die am meisten verbreitete Gebäudeform ist sicher der ortstypische „tabià“, ein Gebäude mit doppelter Funktion, das als Stall und Scheune dient: Ersterer nimmt das Erdgeschoss ein und ist in Mauerwerk gehalten, das aus verschieden großen Steinen besteht; letztere hingegen bildet den oberen Teil und ist wie ein Blockhaus gebaut, wobei die Wände aus Stämmen („stelari“) bestehen, die sich an den Ecken des Gebäudes ineinander verzahnen.
Ein separat zu betrachtender Gebäudeteil ist die “ritonda”, ein mit Fenstern ausgestatteter runder oder halbsechseckiger Erker, der denjenigen Teil der Küche aufnimmt, der aus der Feuerstelle und dem zugehörigen Kamin besteht.
Sehr verbreitet ist auch der “piol”, das ist ein Balkon, der in einigen Fällen mit seinen Pfeilern und Querbalken sogar um das gesamte Gebäude reicht.
Das sind keine seltenen Ädikula mit matten volkstümlichen Heiligen- oder Weihbildern.
Das Tal ist mit Bergbauernhöfen und Hütten übersät, die von dem harten Bauernalltagvon einst zeugen. Heutzutage aber stellen sie nur noch Statussymbole und Feriendomizile dar.
Früher verbrachten die Familien aus dem Tal dort einen Großteil des Jahres und widmeten sich neben kleineren handwerklichen Tätigkeiten und der Erholung auch der Viehwirtschaft und bewirtschafteten ihre Gemüsegärten.
Diese Gebäude ländlicher Bauart, die ein bemerkenswertes wirtschaftliches undkulturelles Erbe für das Vanoi-Tal darstellen, liegen alle zwischen 800 und 1600 m Höhe und sind durch ein dichtes Wegenetz mit dem Tal verbunden.
Die verwendeten Baustoffe sind die, die am einfachsten vor Ort zu beschaffen waren: Holz und Stein.
Das Lozen-Tal windet sich von der 1027 m hoch gelegenen Ortschaft Zortea bis zum prächtigen Calaita-See auf 1608 m Höhe.
Es ist leicht zu erreichen und durchzogen von Wanderwegen, die einen dazu einladen, besondere Ansammlungen von ländlichen Gebäuden zu entdecken, die in den um die Sankt-Rominakapelle gelegenen Wiesen eingebettet sind.
Besonders empfohlen werden folgende Wanderwege:
• Route A: geringer Schwierigkeitsgrad- 1 Stunde zu Fuß von „Masi del Lozen“ auf 1180 m bis zur Schutzhütte Lozen auf 1230 m Höhe.
• Route B: geringer Schwierigkeitsgrad- 2 Stunden zu Fuß von „Masi del Lozen“ bis zur Grugola-Alm auf 1782 oder dem Calaita-See auf 1608 m Höhe.
• Route C: geringer Schwierigkeitsgrad- 1,5 Stunden zu Fuß von „Masi del Lozen“ bis zur Lozen-Alm auf 1468 m Höhe.