Geschichte

Geschichte

 

Die ersten Bewohner

Die Geschichte des Vanoi-Tals ist eng mit der von Primiero verbunden.

Tatsächlich scheint es so, als ob die ersten Bewohner des Tals aus der Gegend von Feltrehierher gelangt seien und zwar über alte Pfade, die über Primiero und den Gobbera-Passsowie durch das ValCortella-Tal führten.

Im Tal ließen sich Bevölkerungsgruppen nieder, die Italienisch und Deutsch sprachen und den sich in den Ortsnamen niedergeschlagenen Spuren nach zu urteilen auch einigeSlowenen.

 

 


 

Im Einflussbereich von Feltre

Kurz nach Mitte des 6. Jahrhunderts hat der Einfall der Longobarden in Italien das Schicksal der beiden Täler besiegelt und sie damit für acht lange Jahrhunderte an Feltregebunden.

1347 gewährte Karl von Luxemburg, der dann unter dem Namen Karl der IV. zum Kaiser gekrönt wurde, Bonifaz Lupi von Parma, dem Marquis Soragna die Zuständigkeit für Primiero und Vanoi, das von ersterem abhing.

 

 


 

Im Einflussbereich von Tirol

1373 fiel das Tal fest in den politischen Einflussbereich Tirols, obwohl es weiterhin zur Diözese Feltre gehörte.

Die Herzöge von Österreich begannen sich für die Ausbeutung der Bergwerke des Tals zu interessieren, was zu einem starken Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum führte (man denke nur an die zahlreichen Facharbeiter deutscher Herkunft, die sich hier ansiedelten).

Nach der langen Beherrschung durch Österreich, die mit dem ersten Weltkrieg ein Ende fand, wurde das Tal dem Italienischen Reich zugeschlagen.

 

 


 

Das Tal während des ersten Weltkriegs

Der Krieg traf das Tal mit seiner ganzen Gewalt und brachte Leid und Zerstörung mit sich.

Am 24. Mai 1915 trat Italien in den Krieg gegen Österreich-Ungarn ein. Die Österreicher wählten als Verteidigungslinie die Gebirgskämme des Tals, während die Alpini, die italienischen Alpenjäger die darum liegenden Gebiete besetzten.

In den Jahren 1915 und 1916 gab es auf diesem Kriegsschauplatz wenig Bewegung.
Die italienische und österreichische Frontlinie waren im Schnitt 3 bis 4 km voneinander entfernt; dazwischen kam es nur vereinzelt zu Zusammenstößen von Spähtrupps.

Ab Dezember 1915 bis Mai des darauffolgenden Jahres erfolgte die Evakuierung aller Ortschaften des Tals und die Flüchtlinge wurden nach Süditalien geschickt.

Im Frühling 1916 genehmigte das Kommando der 4. Armee eine Reihe von Operationen amFrontabschnitt Cismon-Vanoi. Zu diesem Zweck versetzte die damals neu gegründete taktische Einheit Ferrari seine Truppen von Primiero in das obere Vanoi-Tal.

Gleichzeitig starteten die Alpini der Bataillone Monterosa und Feltre einen Angriff auf die am höchsten gelegenen Verteidigungslinien, um den Berg „Cauriol“ zu erobern.

Trotz heftiger Gegenwehr der Verteidiger wurde der Gipfel am 27. August erobert.
Der Berg “Cauriol” ist in Italien auch dafür bekannt, mit welcher Hartnäckigkeit und welchen Heldentaten die Alpini am 3. September 1916 seine Rückeroberung durch österreichischen Truppen verhinderten.

Nach dem Zusammenbruch der Front bei Caporetto im Oktober 1917 folgte auf den Rückzug der Italiener die österreichische Besetzung. In dieser Zeit durchlebte das TalAugenblicke der Furcht. Das Elektrizitätswerk “Viosa” und die Zerstückelungsanlagen der Bergwerke von “Pralongo” wurden zerstört.

Die Granitbrücken über die Flüsse Vanoi, Rìu und Lozen wurden zum Einsturz gebracht. Der Ofen der Bäckerei von Canale wurde gesprengt, während die Straße vom Cortella-Tal (bei Sankt-Anton) und die des Brocon-Passes (beim Tunnel) vermint und unterbrochenwurden.

Nach der Schlacht von Vittorio Veneto, die zum Zusammenbruch der gesamten österreichischen Front führte, kehrten die Italiener ins Tal zurück. Am 4. November 1918 unterzeichnete Österreich das Waffenstillstandsabkommen.